GIZ-Beitragsserie
- GIZ & andersneu: Gemeinsam unterwegs für NGOs auf der ganzen Welt
- Wie ein junger Medienaktivist mit Smartphone und Social Media den nachhaltigen Wandel in Bogotá vorantreibt
- Fit für die Zukunft: andersneu schult Healing Fields Foundation in Indien
- andersneu unterstützt mit Schulungen die Umsetzung von Menschenrechten in Indien
- Community-Medien: Grace Timi und die Rolle von Chicoco Radio in Port Harcourt
Johan, bitte stell dich kurz vor!
Mein Name ist Johan Hernández, ich komme aus Bogotá, Kolumbien, bin 28 Jahre alt und habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert.
Als Abschlussarbeit eröffnete ich ein Restaurant und musste das Restaurant wegen Corona schließen. Als Reaktion habe ich dann »eine versteckte Küche« eröffnet. Das neue Projekt war dann auch der Auslöser, dass ich mich mit der Produktion von digitalen Inhalten beschäftigt habe, um mein Geschäft auszubauen.
Im Laufe der Zeit habe ich meine Fähigkeiten verbessert, motiviert durch Neugierde und vollkommen autodidaktisch. Mit Hilfe von Schulungen versuche ich, die Qualität meiner Botschaften zu verbessern. Derzeit arbeite ich als Kommunikator für Proyectar Sin Fronteras, das sich für den lokalen und bewussten Konsum einsetzt und kolumbianische Bauern unterstützt.
Was sind die besonderen Herausforderungen in deiner täglichen Arbeit, um Aufmerksamkeit für deine Aktivitäten und Projekte zu erzeugen?
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, an der Spitze zu stehen, die Trends zu kennen und über die Fähigkeiten und Instrumente zu verfügen, um innovativ zu sein und die gewünschte Reichweite zu erzielen. Die Technologie schreitet immer schneller voran, aber wir müssen wissen, wie wir uns anpassen und die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen am besten nutzen können.
Es wird immer Schwierigkeiten und neue Herausforderungen geben, die man auf dem Weg dorthin meistern muss, aber man muss belastbar sein und nach den besten Möglichkeiten bzw. Alternativen suchen. In der Welt der Inhaltserstellung können wir uns vom Urheberrecht bis zu Spezialeffekten in Videos und mehr spezialisieren.
Was sind Ziele deiner Öffentlichkeitsarbeit und welche Zielgruppen willst du erreichen?
Persönlich geht es mir bei meiner Arbeit darum, Vertrauen zu schaffen und Wissen zu vermitteln. Die Gleichheit bei der Verteilung von Ressourcen und ein globales Bewusstsein für das Gemeinwohl zu fördern.
Es ist klar, dass wir bei jeder Art von Kommunikation unseren Zielmarkt kennen müssen, wenn wir gute Ergebnisse erzielen wollen. Deshalb müssen wir strategisch vorgehen und als Team mit der Umwelt zusammenarbeiten.
Mit welchen Problemen hast du zu kämpfen? Was ist besonders schwierig an dieser Arbeit?
Viehzucht, Abholzung, Monokulturen, Bergbau und Verkehr zerstören das Land. Ressourcen, die einige wenige sich angeeignet haben, werden von der Allgemeinheit gebraucht. Wenn ich versuche, nach den Wurzeln des Problems zu suchen, stoße ich auf eine strukturelle Ebene, ein kapitalistisches System, das mich zum Nachdenken darüber bringt, was ich in der Lage bin, für das Wohl anderer aufzugeben.
Insbesondere mangelt es an Werkzeugen für Familien, an Informationen und Lehrmaterial, um den Menschen beizubringen nicht von äußeren Faktoren abhängig zu sein. Wir brauchen mehr Bildung und Mittel, um mehr Haushalte zu erreichen.
Was hast du bei den andersneu-Schulungen für deine Arbeit gelernt?
Ich habe eine Menge gelernt, wie man eine Kommunikationsstrategie handhabt, wie man unsere Zielgruppen besser kennen lernt oder wie man schneller in Canva arbeitet. Auch meine Fähigkeiten in WordPress und SEO habe ich verbessert und zudem gelernt, wie man auf Copyrights achtet. Wichtig war es für mich auch, den Umgang mit sozialen Medien zu lernen und wie ich Inhalte im voraus plane.
Auch bei den Themen Kameras, Licht und Mikrofone konnte ich noch einiges mitnehmen und mir wurde noch einmal bewusst, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist. Hilfreich waren auch die Lehrmaterialien zum Thema Kommunikationskanäle, wie man einen Jingle macht, eine gute Schriftart und ansprechende Farben auswählt.
Wie produzierst du deine Videos? Welche Ausrüstung (Hardware) und Software verwendest du für die Produktion?
Im Moment produziere ich meine Inhalte mit meinem Handy (iPhone 11) und bearbeite sie auch damit. Ich verwende Cap Cut, um Videos zu erstellen, und Canva, um Banner, Flyer, Logos, Mock-Ups usw. zu erstellen. Die künstliche Intelligenz von ChatGPT nutze ich für meine Inhalte.
Ich suche auf verschiedenen Websites nach Sounds für meine Videos. Früher habe ich auch für das Storyboard gezeichnet, bevor ich das Video aufnahm, und ich habe ein Licht und ein tragbares Mikrofon für den Inhalt. Mein nächstes Ziel ist es, eine bessere Kamera und einen schnelleren Computer zu bekommen.
Wie viel Zeit investierst du in die Produktion deiner Videos?
Ich investiere durchschnittlich 6 bis 7 Stunden pro Tag in die Produktion von Videos. Ich schneide jeden Tag. Ich mag es, mit der Zeit zu spielen und Ideen zu vermitteln. Ich denke, Kommunikation hilft dabei, Menschen zusammenzubringen.
Was willst du mit den Videos erreichen? Und welche Art von Feedback bekommst du von deinen Zuschauer*innen?
Ich habe das Gefühl, dass ich besser werde, immer mehr Leute geben mir gute Kommentare, und ich lerne neue Fähigkeiten. Auch die Statistiken in meinen sozialen Netzwerken verbessern sich kontinuierlich.
Ich hoffe, dass ich weiterhin Liebe teilen kann.
Vielen Dank Johan für das Interview!
Mehr über Johan Hernández liest man auf seiner Website www.johanhernandez.com.co und findet zahlreiche aktuelle Arbeiten auf Instagram unter www.instagram.com/sembrandoconfianza/.
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