GIZ-Beitragsserie
- GIZ & andersneu: Gemeinsam unterwegs für NGOs auf der ganzen Welt
- Wie ein junger Medienaktivist mit Smartphone und Social Media den nachhaltigen Wandel in Bogotá vorantreibt
- Fit für die Zukunft: andersneu schult Healing Fields Foundation in Indien
- andersneu unterstützt mit Schulungen die Umsetzung von Menschenrechten in Indien
- Community-Medien: Grace Timi und die Rolle von Chicoco Radio in Port Harcourt
Neben der eigentlichen, wohltätigen und unterstützenden Arbeit stehen Nichtregierungsorganisationen immer mehr unter dem Druck, über Ihre Arbeit zu berichten. Einerseits um lokale ansässige Gruppen über z.B. soziale Netzwerke zu erreichen und andererseits Förderern und Geldgebern zu zeigen, wie und wo die eigene Arbeit erfolgreich funktioniert.
Corona beschädigte weltweit gewachsene Netzwerke
Die COVID-19-Pandemie stellt einen erheblichen Rückschlag für die weltweiten Bemühungen um die Reduzierung von Armut und die Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung bis 2030 und darüber hinaus dar. Entwicklungsländer und vulnerable Bevölkerungsgruppen sind am stärksten betroffen. Viele Länder berichten von sich verschärfenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten.
Im Jahr 2022 lebten aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie bis zu 685 Millionen Menschen in extremer Armut. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 immer noch rund 574 Millionen Menschen in extremer Armut leben, was bedeutet, dass das UN-Nachhaltigkeitsziel Nummer 1 “Keine Armut” höchstwahrscheinlich verfehlt wird. Dennoch ist die Umsetzung der Agenda 2030 und die Verwirklichung der Sustainable Development Goals (SDGs), eine noch größere Herausforderung geworden.
Die Krise bietet auch die Chance, Maßnahmen zu beschleunigen und längst fällige Strukturreformen in Angriff zu nehmen. Viele Partnerländer passen derzeit ihre Entwicklungsprioritäten und Umsetzungsstrategien an, um einen nachhaltigeren, inklusiveren und evidenzbasierten Aufschwung zu erreichen.
Mit dem Recover Better Support Fund und seinen zwei Förderlinien unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) diese Bemühungen. Im Zeitraum November 2021 bis Dezember 2023 werden 23 Organisationen in 17 Ländern weltweit gefördert. Der Recover Better Support Fund wird von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des BMZ aus Bonn gesteuert.
Zur Flankierung der finanziellen Projektförderung und basierend auf Bedarfsabfragen unter den beteiligten NGO beauftragte die GIZ unter anderem andersneu eine umfassende internationale Schulungsinitiative vorzubereiten und durchzuführen und weltweit die NGOs zu schulen und in praktischen Übungen auf die Anforderungen aktueller Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation vorzubereiten.
Die Initiative unterstreicht die zunehmende Anerkennung der entscheidenden Rolle, die effektive Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation in der modernen Wirtschaft und Gesellschaft spielen. Mit Initiativen wie dem Recover Better Support Fund setzt die Bundesregierung weiterhin auf Fortbildung und Wissenstransfer als wichtige Instrumente für die nachhaltige Entwicklung.
Wissenstransfer via WebSeminar: Funktionieren internationale WebSeminare von Peru bis Indien?
Die kurze Antwort: Ja, erstaunlich gut. Über einen Zeitraum von sechs Monaten haben wir jede Woche NGOs unterrichtet und ein komplexes und umfassendes Schulungsprogramm realisiert, das alle Teilnehmenden absolviert haben.
Während wir morgens Zeitzone 1 (Indien, Kambodscha, Pakistan, Nigeria) unterrichteten, saßen wir gemeinsam am späten Nachmittag mit unseren Teilnehmenden aus Südamerika vor den Bildschirmen.
Ein Padlet pro Thema: Nachhaltige digitale Klassenräume
Auch wenn es öfters technische Schwierigkeiten wie z.B. unzuverlässige Internetverbindungen mit niedrigen Übertragungsraten gab, ermöglichte aber unser Mix aus praktischer Arbeit mit digitaler Pinnwand (Padlet) für den Unterricht und Videokonferenz eine umfassende Schulung durchzuführen. Dabei zeigte sich, dass weltweit das Smartphone als Universalwerkzeug für alles dient. So besuchte zum Beispiel Grace aus Nigeria auch in Krisenzeiten über ihren heimischen Zugang per Smartphone unsere WebSeminare.
Gleichzeitig ermöglichten unsere individuellen Padlets für die Schwerpunktthemen der Schulung jederzeit Zugriff auf Übungsmaterial, Wissen und Hilfestellungen auch außerhalb der “Schulzeiten”. Über den gesamten Zeitraum und darüber hinaus standen so den Teilnehmenden eine digitale Bibliothek zu sämtlichen Themen, wie z.B. Zielgruppen und Personas, Krisenkommunikation, Grafik und Design, Social Media, Kommunikationsstrategien und Pressearbeit zur Verfügung.
Auch zum Austausch der Übungsergebnisse eignete sich das Padlet hervorragend und die verschiedenen NGOs konnten sich von den Ergebnissen der anderen Teilnehmenden inspirieren lassen. Wichtig war uns hierbei immer, aus dem theoretischen Hintergrund schnell in die praktische Anwendung zu kommen und mit den konkreten Problemen und Fragen der Teilnehmenden zu arbeiten.
Gemeinsames Lernen und ein Austausch von Menschen aus aller Welt
Gemeinsames Lernen mit einer internationalen Gruppe macht Spaß und fördert den Austausch der Nationen. Die von uns im Auftrag der GIZ durchgeführten Schulungen haben die Teilnehmenden mit Begeisterung genutzt, um sich persönlich im Arbeitsbereich der Öffentlichkeitsarbeit (bzw. Marketing) deutlich zu verbessern.
Auch der Austausch unter den NGOs während der WebSeminare trug dazu bei, den Wissens- und Erfahrungsschatz untereinander zu erweitern und zu bereichern.
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