Wenn Sie Videokonferenz-Anwendungen wie Zoom oder Big Blue Button nutzen, möchten Sie gut verstanden werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Maßnahmen dafür sorgen, dass Sie von allen Teilnehmer*innen deutlich besser verstanden werden.
Serie: Guter Ton bei Videokonferenzen
Die Ursachen für schlechten Sound bei einer Videokonferenz können vielfältig sein. Oft sind es tatsächlich weniger gute Mikrofone, die für mäßige Verständlichkeit oder „schrillen“ Klang sorgen. Bevor Sie nun aber eine Neuanschaffung eines Mikrofons in Betracht ziehen, sollten Sie zuerst dem Raumklang Beachtung schenken.
Klang: Eine Frage des Raumes
Ein Raum kann klingen? Aber sicher! Denn der Raum, in dem Sie sich für die Videokonferenz befinden, beeinflusst den Klang ihrer Stimme. Denken Sie einfach nur an Hall und Echos. Je mehr davon in einem Raum existieren, desto mehr verschlechtert sich die Verständlichkeit Ihrer Stimme. Sicherlich haben Sie so etwas bereits schon einmal in einer Kirche – einem riesigen Klangkörper – erlebt oder wenn Sie in einer großen leeren Halle standen.
Raumklang: Wie klingt´s denn bei Ihnen?
Betrachten Sie also zuerst einmal Ihren „Konferenz“-Raum unter akustischen Gesichtspunkten. Wie klingt es dort? Klatschen Sie einfach einmal in die Hände oder rufen sie laut „Hallo“. Klingt Ihr Raum eher trocken und kurz oder hat Ihr Raum einen Hall-Anteil?
Da Hall und Echos unter anderem auch dadurch entstehen, dass es Flächen gibt, die den Schall gut reflektieren, wäre das ein weiterer Prüfpunkt. Gibt es viele Fliesen oder Glasflächen?
Erste Schritte zu einem besseren Raumklang
Falls Ihr Raum bei Ihrem kurzen Basis-Check akustisch nicht die volle Punktzahl erreichen konnte, gibt es einige Maßnahmen, die Sie ohne großen Aufwand umsetzen können. Gibt es vielleicht einen anderen Raum, der weniger groß, weniger gefliest und mit weniger Fensterflächen versehen ist, den Sie für Videokonferenzen nutzen können?
Falls Sie so einen Raum nicht zur Verfügung haben, dann verringern Sie den Sprechabstand zu Ihrem Mikrofon. Je näher eine Schallquelle – in unserem Fall Ihre Stimme – an einem Mikrofon ist, desto weniger Raumklang-Anteile erfasst das Mikrofon.
Hat Ihr Raum zu viele Hall-Anteile, helfen Teppiche die Reflektionen und den Hall zu reduzieren. Auch Bücher können den Raumklang verbessern und Reflektionen schlucken, weil die unebenen Oberflächen den Schall brechen. Vielleicht können Sie ja mit zwei oder drei umgestellten bzw. neu aufgestellten Bücherregalen und einem Teppich eine kleine Konferenzecke erschaffen, in der Sie einen deutlich besseren Raumklang haben.
Falls Sie ein externes Mikrofon nutzen, können Sie auch einen sogenannten Micro- oder Sound-Shield kaufen. Die gibt es in unterschiedlichen Preisklassen und von verschiedenen Herstellern. Ein Beispiel wäre der Shield von Marantz. Damit werden Raumanteile recht wirksam gedämpft und Sie können Teppiche und Regale an ihren bisherigen Plätzen belassen.
Drei Tipps zum Schluss
Egal wie gut ihr Mikrofon und Ihr Raum klingen, achten Sie bei Videokonferenzen auf einige Grundsachen:
- Halten Sie Türen und Fenster geschlossen, um unerwünschte Schallquellen auszublenden.
- Hängen Sie ein „Achtung-Videokonferenz“-Schild von außen an Ihre Türe.
- Schalten Sie Störquellen wie z.B. Radio, Musikanlage, laute Lüfter, etc. ab.
Lust auf mehr?
Sie haben noch immer Probleme mit einem guten Mikrofon-Klang bei Videokonferenzen und die Veränderungen am Raum haben keine Hilfe gebracht?
Dann schauen Sie sich doch einmal Teil 2 – “Das richtige Mikrofon” und Teil 3 “Richtiger Umgang mit Mikrofonen” an.
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