Serie Guter Ton bei Videokonferenzen
Neben dem Raum, in dem Sie Ihre Videokonferenzen durchführen, hat das Mikrofon einen entscheidenden Anteil am guten Klang und der Sprachverständlichkeit. In vielen Fälle nutzen Sie sicherlich ein internes Mikrofon eines Laptops, Tablets oder das in die Webcam integrierte Mikrofon. Diese nehmen den Ton manchmal gar nicht so schlecht auf. Aber weil der Sprechabstand meistens relativ groß ist, nimmt diese Sorte Mikrofon entsprechend viele Raumanteile mit auf, was der Klangqualität nicht gut tut.
Deswegen legen Sie sich besser ein externes Mikrofon zu. Denn damit bekommen Sie nicht nur eine bessere Qualität, sondern bewegen die Klangquelle – ihre Stimme – auch viel näher an das Mikrofon heran.
Headset oder…
Es gibt natürlich eine unglaublich große Auswahl an Mikrofonen und wer mag, kann auch vierstellige Beträge für ein Mikrofon ausgeben. Doch das ist gar nicht nötig, denn es gibt auch gute und günstige Mikrofone.
Empfehlenswert für Videokonferenzen sind entweder Headsets – am besten mit USB-Anschluss – oder sogenannte USB-Mikrofone. Headsets – zum Beispiel diese bei Thomann – bieten oft auch direkt Kopfhörer, sodass Sie ein sehr gutes Klangerlebnis haben. Nachteil ist die Optik und gerade bei längerem Tragen kann ein Headset ermüden. Außerdem schwitzt man im Sommer mit einem Headset mehr.
…ein USB-Mikrofon?
Mit einem USB-Mikrofon – wie z.B. dem Røde NT-USB Mini oder dem EM-USB von Mackie (Testbericht) – haben Sie diese Probleme nicht. Das USB-Mikrofon positionieren Sie mit Hilfe eines Stativs optimal in der Nähe der Schallquelle – also Ihrem Mund – und Sie nehmen dadurch den den Schall so direkt wie möglich auf. Auch die Installation ist denkbar einfach: das Mikrofon an einen freien USB-Eingang anschließen und schon kann es losgehen. Manche Mikrofone erfordern die Installation eines Treibers, aber auch das ist schnell erledigt.
Wenn Sie sich auf die Suche nach „Ihrem“ Mikrofon begeben, stolpern Sie vermutlich über Begriffe wie „Dynamisches Mikrofon“ oder „Kondensator-Mikrofon“. Diese Begriffe beschreiben die Arbeitsweise des Mikros. Vereinfachend kann man sagen, dass Kondensatormikrofone meistens empfindlicher sind, sodass sie auch leisere Signale und dadurch mehr Feinheiten Ihrer Stimme erfassen. In den meisten Fällen sollten Sie aber mit einem guten dynamischen Mikrofon ebenfalls einen guten Klang erzielen können.
Auch der Richtcharakteristik des Mikrofons sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit schenken. Die Richtcharakteristik beschreibt, aus welchen Richtungen ein Mikrofon Signale erfasst. Bei einer Kugel-Charakteristik ist das Mikrofon von allen Seiten gleich empfindlich und nimmt neben Ihren Worten also auch alles anderem aus dem Raum auf. Wählen Sie darum besser ein Mikrofon mit einer sogenannte Nieren-Charakteristik. Bei dieser Charakteristik ist das Mikrofon in der Einsprechrichtung am empfindlichsten und nimmt Signale aus anderen Richtungen aus, die man meistens sowieso nicht hören möchte.
Mikrofon-Alternativen
Sie können auch Mikrofone ohne USB-Anschluss nutzen. Diese geben ein analoges Signal aus, dass über einen Mikrofonvorverstärker verstärkt wird. Laptops oder Tablets bieten meistens entsprechende Eingänge, in aller Regel mit einem 3,5 mm Mini-Klinkeneingang.
Allerdings ist die Qualität der internen Vorverstärker auch nicht immer die Allerbeste, reicht für Video-Konferenzen aber oft aus. Die Kombination aus externem Mikrofon und internem Mikrofon-Vorverstärker liegt fast immer über der des internen Mikrofons.
Noch besser wird der Klang, wenn Sie das Mikrofon an ein ordentliches Audio-Interface, (Soundkarte) anschließen. Die gibt es von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Preisklassen. Bei andersneu kommt zum Beispiel dieses dieses kleine Audiointerface von Focusrite zum Einsatz.
Sollten Sie Video-Konferenzen nutzen, um Unterricht mit geteilten Klassen zu geben, ist eventuell ein Interface mit zwei Eingängen eine gute Empfehlung: Dank der zwei Eingänge schließen Sie ohne Probleme zwei Mikrofone an. Eines für Sie als Sprechender und eines, dass Fragen und Beiträge aus der Klasse – die sitzt Ihnen ja meistens gegenüber und die Lernenden sprechen dann in die unempfindliche Seite des Mikrofons – aufnimmt. So bekommen Ihre Zuhörenden wirklich alles mit, was im Unterricht passiert.
Lust auf mehr?
Schauen Sie sich auf jeden Fall auch Teil 1 »Raumklang verbessern« und Teil 3 »Richtiger Umgang mit Mikrofonen« an.
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