Was macht der RVR und was sind seine Aufgaben?
Im Zentrum des gesetzlichen Auftrags des RVR steht das Wohl der Metropole Ruhr: Auf allen relevanten regionalen Handlungsfeldern agiert der Verband entweder als Netzwerker, Koordinator, Impulsgeber, Dienstleister oder Projektträger für das Ruhrgebiet.
Der RVR ist für die staatliche Regionalplanung in der Metropole Ruhr zuständig und ist Träger bedeutender Infrastrukturprojekte wie der „Route der Industriekultur“ und des „Emscher Landschaftsparks“.
Er ist der größte kommunale Waldbesitzer in Deutschland und betreibt regionale Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie die Öffentlichkeitsarbeit für die Metropole Ruhr.
Welche Botschaften möchtet Ihr nach außen tragen?
Das Ruhrgebiet ist eine lebenswerte und liebenswerte Region. Geprägt von Kohle und Stahl sind die Ruhrgebietsstädte Weltmeister im Strukturwandel; als Metropole Ruhr gehört sie zu den Chancen-Regionen in Deutschland. Und der Regionalverband Ruhr ist die städteübergreifende Klammer der Region.
Welche Zielgruppen sprecht ihr an und wie erreicht ihr diese?
Wir wollen möglichst alle Menschen in der Metropole Ruhr erreichen. Und das sind immerhin rund fünf Millionen. Dafür nutzen wir vor allem die klassischen Medien Zeitung, Radio, Fernsehen. Zunehmend an Bedeutung gewinnen in der Zielgruppenansprache unser Internetauftritt und die Kommunikation über Social Media. Gerade hier erreichen wir Menschen, die immer weniger die klassischen Medien nutzen.
Kontrolliert ihr den Erfolg Eurer Kommunikation und wenn ja, wie?
Das wichtigste Kontrollinstrument ist unser digitaler Pressespiegel, der täglich erstellt wird. Natürlich werten wir auch die Likes und Kommentare auf den Social Media-Kanälen aus. Hier machen wir aber aus Kostengründen kein umfassendes Monitoring, wie es einige Dienstleister anbieten.
Wie sieht Pressearbeit aktuell für Dich aus und was sind für Dich die größten Herausforderungen?
Die Corona-Pandemie ist natürlich eine ganz neue Herausforderung. Die andere, dass es immer weniger Redaktionen gibt und auch immer weniger Platz für redaktionelle Berichterstattung. Daher gewinnen klare Pressemittteilungen und gute Pressebilder noch mal an Bedeutung.
Pressetermine vor Ort, die wir sonst immer regelmäßig angeboten haben, sind im Moment kaum möglich. Und an Tagen mit einer ausgeprägten Corona-Nachrichtenlage, zum Beispiel vor und nach der Bund-Länder-Konferenzen, dringen wir mit unseren regionalen Themen nicht mehr durch. Dann wird fast jeder Zeile und Sendeminute für Corona genutzt.
Schaut man sich z.B. die Zahlen deutscher Tages- und Sonntagszeitungen, dann sieht es nicht gut aus für die Zeitungs-, Magazin- und Medienbranche. Wie beeinflusst das eure Arbeit in der Pressestelle?
Durch die Reichweitenverluste und das Zeitungssterben sind es auf der regionalen und lokalen Ebene oft nur ein bis drei Medien, die relevant sind. Zu denen haben wir aber in der Vergangenheit ein sehr professionelles Verhältnis aufgebaut, von dem wir tagtäglich profitieren.
Auf der anderen Seite machen wir selber „Medienkommunikation“ auf unseren eigenen Kanälen und haben einen hohen Nachrichtenanteil auf der Startseite des Verbands unter www.rvr.ruhr.
Welche sozialen Netzwerke nutzt Ihr und warum habt Ihr Euch für die jeweiligen Kanäle entschieden?
Auf den etablierten Kanälen Facebook, Instragram, Twitter und YouTube sind wir aktiv und präsent. Wir sind vor allem dahingegangen, wo die Menschen und Nutzer sind. Und damit ist mein kleines Team für Medien und Internet schon sehr gut ausgelastet. Neue Trends wie TikTok oder Clubhouse werden beobachtet, sind aber noch nicht für den Verband aktiviert worden.
Wie löst Ihr das leidige Thema Datenschutz und Social Media?
Für öffentlich-rechtliche Einrichtungen wie den RVR sind die Auflagen sehr hoch. Um diese zu erfüllen, helfen uns die Empfehlungen von Dachverbänden wie dem Deutschen Städtetag und die Zusammenarbeit mit unserem Referat Recht.
Wie wirkt sich die zunehmende Digitalisierung auf deine Arbeit aus?
Die Zahl der teilweise auch umfangreichen Anfragen per E-Mail nimmt stetig zu. Auch die internen Abstimmungsprozesse laufen per Mail oder Telefon, da jedes Teammitglied nur einmal die Woche ins Büro kommt und sonst im Home-Office ist. Und natürlich finden auch beim RVR die Besprechungen über Zoom & Co statt. Wir sind also mehr oder weniger in den letzten Monaten ein digitales Team geworden. Was alle vermissen sind die kurzen Absprachen “über den Schreibtisch” mit den Kolleg*innen.
Habt ihr neben Eurer Webseite auch weitere Kanäle, zum Beispiel ein Blog oder einen Newsletter, die ihr für Eure Kommunikation nutzt?
Wir verschicken jeden Monat den RVR-Newsletter. Blogs nutzen wir nicht.
Was waren für Dich in den letzten Jahren die größten Herausforderungen aus kommunikativer Sicht?
- Erstens: Die thematische Übermacht von Corona.
- Zweitens: Das gesamte Team im Wechsel von Präsenz- und Home-Office-Tagen immer auf dem aktuellen Stand zu halten und das Tagesgeschäft zu koordinieren.
- Drittens: Im Dauer-Krisen-Modus nicht den Optimismus zu verlieren.
Weitere Infos über den Regionalverband Ruhr gibt es auch unter www.rvr.ruhr
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