Wer schon einmal eine Pressemeldung an Medien versendet hat, kennt das Problem: Trotz sorgfältig gepflegtem Verteiler wird die Pressemeldung nicht veröffentlicht. Wenn Sie jedoch einige Punkte berücksichtigen, steigern Sie Ihre Chancen auf Veröffentlichung deutlich.
Inhalte sind entscheidend
Der wichtigste Punkt, der über die Veröffentlichung einer Pressemeldung entscheidet, ist der Inhalt der Meldung. Wenn Ihre Firma morgen außerirdisches Leben entdecken würde oder eine Pille zum einfachen Abnehmen, Sie könnten sich sicher sein, dass nahezu jedes Medium darauf anspringen würde. Das heißt natürlich im Umkehrschluss nicht, dass alle anderen Themen keine Chance haben, aber fragen Sie sich ruhig immer, ob das, was Sie gerade zu einer Pressemeldung verarbeiten möchten, diese auch wert ist. Es gibt durchaus einiges an Themen, die interessant genug sind, um veröffentlicht zu werden.
Schauen Sie in Ihrem Umfeld, was dort gerade passiert. Haben Sie zum Beispiel jungen Menschen Ausbildungsplätze verschafft? Oder sind unter Ihren Angestellten besondere Menschen, deren Geschichte sich zu erzählen lohnt? Natürlich ist jede Produktneuvorstellung eine Meldung wert. Schwieriger wird es, wenn Sie auf einer Messe ausstellen, denn das tun ja meistens auch noch einige hundert oder tausend andere Firmen. In solchen Fällen, wo die eigentliche News eher etwas dürftig erscheint (Firma X stellt auf Messe Y aus), sollten Sie sich überlegen, wie Sie diese Grundaussage aufwerten können, um sie interessanter zu machen und damit sie sich von den Meldungen Ihrer Mitbewerber abhebt.
Erwarten Sie etwa Besuch von einer berühmten Persönlichkeit Ihrer Branche oder aus Politik und Gesellschaft? Oder gibt es etwas Skurriles bei Ihnen am Stand zu entdecken? Vielleicht ein ganz besonderes Angebot für die Messebesucher? Dann haben Sie genau den Inhalt, der aus einer eher uninteressanten Meldung eine Meldung macht, die durchaus gute Chancen auf Veröffentlichung hat
Bilder sind Trumpf
„Ein Bild sagt mehr, als 1.000 Worte“ – kennen Sie den Spruch? Bestimmt, und er hat auch heute noch – vielleicht mehr denn je – seine Gültigkeit behalten. Wer seine Pressemeldungen mit Bildern versieht, erhöht die Chancen auf Veröffentlichung UND Wahrnehmung bei Medienkonsumenten drastisch. Achten Sie also darauf, dass Sie Journalisten passendes Bildmaterial anbieten können.
Zwei Bilder dürfen es ruhig sein, zu viele sollten es aber nicht werden. Und achten Sie darauf, dass die Bilder auch in Druckauflösung vorliegen, denn kleine JPGs sind nur für den Einsatz im Web geeignet. Am besten sollten Sie diese auf einem Server bereitstellen und den Link in die Pressemeldung einbinden, damit Journalisten schnell und einfach darauf zugreifen können.
Machen Sie es Journalisten einfach
Nichts nervt Journalisten mehr, als Pressemeldungen, die viel Arbeit verursachen. Je einfacher es für Ihre Medienpartner ist, Ihre Meldung zu veröffentlichen, desto häufiger wird das auch geschehen. Wenn Sie dann noch einige Dinge berücksichtigen, steigert das Ihre Chancen noch mehr. Speichern Sie Meldungen in Formaten, die möglichst viele Empfänger auch öffnen, lesen und bearbeiten können. Open-Office ist ein tolles Programm, aber nutzen Sie für Ihre Texte lieber das Word-Doc-Format. PDFs sind auch nicht schlecht, da sie eine Gestaltung der Meldung erlauben und auch auf Mobilgeräten einfach zu öffnen sind.
Für die Weiterbearbeitung sind sie aber oft ungeeignet, da sich eine Vielzahl an Umbrüchen im Text befindet. Dafür sind wiederum reine Textdateien die beste Wahl, die zum Beispiel viele Online-Journalisten bevorzugen. Wir bieten Journalisten in aller Regel verschiedene Dateiformate an. Denken Sie übrigens auch an die Dateigröße. Wer – trotz schneller Datenverbindungen und Volumenflatrates – Mails mit Anhängen von mehreren Megabyte verschickt, macht sich nicht unbedingt Freunde unter Journalisten. Mehr als 1 MB sollte eine Meldung nicht haben, dann sind Sie auf der sicheren Seite.
Neben diesen eher technischen Aspekten sollten Sie auch in Ihren Formulierungen darauf achten, es dem Journalisten leicht zu machen. Vermeiden Sie zu Eigenlob und Superlative. Eventuell schreiben Sie sogar direkt im Konjunktiv oder versuchen zumindest, eine neutrale Sprache zu wählen, damit Journalisten Ihre Texte per Copy&Paste weiterverarbeiten können.
Der Zeitpunkt zählt
Der Zeitpunkt, an dem Sie eine Pressemeldung versenden, hat ebenfalls Auswirkungen auf deren Veröffentlichungschancen. Eine Meldung, die im Sommerloch verschickt wird, hat mehr Chancen als eine, die vor oder während einer wichtigen Branchenmesse in Umlauf kommt, wo viele andere Meldungen die Schreibtische der Redakteure überfluten. Das gilt auch für den Montagmorgen, an dem Journalisten alle Nachrichten des Wochenendes abrufen.
Am Freitagnachmittag kann es wiederum passieren, dass die Nachricht wegen des nahenden Wochenendes schon nicht mehr gelesen wird. Es lohnt sich, mit verschiedenen Aussendungsterminen zu spielen und zu probieren, zu welchen Zeiten Pressemeldungen mehr Aufmerksamkeit erfahren.
Die richtige Länge
Viele Pressemeldungen sind zu lang. Für die Länge von Pressemeldungen gilt: EINE DIN A 4 Seite muss reichen, in seltenen Ausnahmefällen können es auch zwei Seiten werden, wenn beispielsweise nach dem eigentlichen Text noch technische Daten oder Kontaktdaten aufgeführt werden.
Aber das sollten wirklich die Ausnahmen bleiben.
Auch wenn man selber vielleicht gerade ganz berauscht und stolz über die Neuheit aus eigenem Haus sein mag, meistens hat die Welt nicht darauf gewartet. Versuchen Sie sich in die Rolle des Journalisten zu versetzen, der am Tag mehrere solcher Meldungen erhält. Natürlich gibt es News, die so wichtig sind, dass Sie länger darüber schreiben können, die sind aber eher in der Kategorie „Erster Mensch auf dem Mars“ zu suchen, als „Firma X stellt Update für Software X vor“.
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